EDITORIAL "Bienen aktuell"
November 2023
Liebe Imkerinnen, liebe Imker!
Diese Ausgabe der Bienen aktuell ist dem Thema „Marketing“ gewidmet.
Obwohl wir über die Bedeutung und Qualität der Produkte aus dem Bienenstock Bescheid
wissen, können wir das bei unseren Kunden nicht generell voraussetzen.
Deshalb ist eine fundierte Information bei den Gesprächen mit den Kunden sehr wichtig.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Honigpreis. Obwohl die Honigernte in einigen Teilen Österreichs sehr
mäßig war, gab es Gebiete mit einer sehr guten Ernte. Trotzdem muss für unseren hochwertigen Honig
ein realistischer Preis verlangt werden. Außerdem ist es äußerst unkollegial, den eigenen Honig
unterpreisig zu verschleudern.
Bei den Bienenvölkern ist jetzt nicht mehr viel zu tun. Dennoch sollte man sich einen Überblick
über die Varroasituation in den Völkern verschaffen.
Das Einlegen der Windel für einige Tage gibt eine grobe Antwort. Dann kann noch etwas unternommen und Völkerverluste verhindert werden.
DREI AUFGABEN IM FOKUS
Eine Herausforderung ist derzeit die Arbeit in den Imkerverbänden.
Bei der vespa velutina setzen wir alles daran, dass Österreich bei einem Vorkommen gewappnet ist.
Mit den Behörden wird an geeigneten Konzepten gearbeitet. Wir Imker werden ein Auftreten zwar zuerst
feststellen, eine Beseitigung der Nester ist jedoch Aufgabe der Behörde.
Ein weiterer Punkt betrifft die Bestimmung zur Herkunftskennzeichnung von Honigen in Brüssel.
Wir sind mit Vertretern der Copa-Cogeca, unserem EU-Abgeordneten Alexander Bernhuber und anderen
Imkerverbänden ständig in Kontakt.
In Begutachtung ist ein neues Bundesgesetz zur Tiergesundheit,
in dem auch die Abwehr und Bekämpfung von Tierseuchen geregelt wird. Auch da müssen wir uns aktiv
einbringen, damit für die anzeigepflichtigen Bienenkrankheiten praktikable und lösungsoptimierte
Maßnahmen beschlossen werden.
Das sind nur drei Aufgaben,
die unsere, meist ehrenamtlichen, Funktionäre in der Biene Österreich,
im ÖEIB und ÖIB für die heimische Imkerei leisten.
Zum Schluss noch eine Bitte:
Die Eintragung der Völkerzahl ins Veterinärinformationssystem (VIS) nicht vergessen.
Mit diesen Zahlen wird die Gesamtpopulation der österreichischen Bienen erfasst, welche
wiederum Bemessungsgrundlage für die zukünftige EU-Förderung ist.
Euer/Ihr
Reinhard Hetzenauer
Prtäsident des Österreichischen Imkerbundes