EDITORIAL "Bienen aktuell"
März 2024
Liebe Imkerinnen, liebe Imker!
Beim Schreiben dieser Zeilen habe ich das Gefühl, wir sind mitten im Frühjahr. An vielen Bienenständen lockt die Kraft der Sonne die Bienen zu den ersten Ausflügen. Die Folge ist ein erhöhter Futterverbrauch. Wenn die Bienenvölker den Winter überstanden haben, sterben dann viele im März und April wegen Futtermangels. Auch mit einem Wetterrückschlag muss in dieser Zeit immer gerechnet werden.
Einigung bei der Honigrichtlinie
Ende Jänner haben sich die EU-Kommision, der Rat und das EU-Parlament auf eine EU-Honigrichtlinie geeinigt. Nach einer geweissen Übergangszeit müssen die unterschiedlichen Herkunftsländer samt einer Prozentangabe am Etikett angegeben werden. Leider wurde es den Mitgliedsländern wieder freigestellt, ob sie die Prozentangaben auf die vier größten Anteile beschränken können, wenn die Anteile mehr als die Hälfte des Mischhonigs ausmachen. Ich hoffe, dass in Österreich die erstere Regelung umgesetzt wird.
Unter dem Zeitdruck, die Honigrichtlinie noch in dieser Legisalturperiode abzuschließen, wurden einige Themen nicht fertig diskutiert. Diese sollen dann durch Delegierte oder inplementierten Rechtsakte erfolgen. Darunter fallen die Maßnahmen zur Feststellung von Honigverfälschungen, wie die Rückverfolgbarkeit des Produktes bis zum Imker und die Einrichtung von EU-Honig-Referenzlabors. Zu den Refenzalbors sind noch weitere Erhebungen notwendig, da es in den einzelnen Mitgliedsstaaten anscheinend keine oder kaum Referenzlabore für Honigverfälschungen gibt.
Weitere Themen, die von einem Expertenteam weiter behandelt werden sollen, sind die Filtration von Honigen oder den Invertasewert als Qualitätsparamter einzuführen.
Ziel dabei ist, dass mikro- und ultrafiltrierter Honig nicht mehr als Honig bezeichnet werden darf.
Während der Verhandlungen standen die Biene Österreich gemeinsam mit dem Deutschen Imkerbund in intensiven Kontakt mit unserem EU-Abgeordneten Alexander Bernhuber. Nur dadurch konnten diese Regelungen gegen den massiven Druck der Industrie erreicht werden.
Ich bedanke mich besonders bei Dr. Mathias Kopetzky, der sowohl mit Dr. Spiewok, dem Sprecher des DIB, als auch mit den Büro Bernhuber in Brüssel mit vielen Anfragen und Abklärungen befasst war.
ÖIB-Imker & Imkerinnen-Treff
Der nächste Termin ist am Dienstag, 19. März 2024 um 19.00 Uhr.
Fragen an den Autor des Infoblockes bitte bereits im Vorfeld an bienen-ernst@linznet.at stellen.
Allen, die bereits bisher teilnahmen, wird der Zugangscode gemailt. Neue Teilnehmer können sich unter office@imkerbund.at anmelden. Beim Mail unbedingt Name, Adresse und Telefonnummer angeben.
Die Teilnahme ist kostenlos.
Ich wünsche Euch/Ihnen noch einen schönen Frühling
Euer/Ihr
Reinhard Hetzenauer
des Österreichischen Imkerbundes