Um diesen Etikettenschwindel auf den Grund zu gehen, ließ die ORF-Sendung konkret notariell beaufsichtigte Stichproben von Imkerhonig, Markenprodukten und Eigenmarken der Handelskonzerne ziehen und in zwei Labors DNA-Analysen erstellen. Die Handelsketten SPAR und REWE reagierten rasch und nahmen mehrere Honigsorten zur Überprüfung aus den Regalen.
DNA-Analysen decken Lebensmittelbetrug auf
Wien (OTS) - Österreich.
Kommissar DNA im Supermarkt
Wirtschaftsforensiker Mag. Dr. Matthias Kopetzky ist Sachverständiger für Wirtschaftskriminalität und selbst Imker. Er plädiert in der Lebensmittelbranche für jene molekularbiologische Analysemethode, die bei polizeilichen Ermittlungen seit 1997 Standard ist. „Diese DNA-Untersuchung, mit der Straftäter von den Gerichten mitunter lebenslänglich ins Gefängnis geschickt werden, ist für ehrliche und genauere Honigtests eine zeitgemäße Methode.“ Dieser Test hilft schweren gewerbsmäßigen Betrug, wie die Zuckersirupabfüllung in Honiggläser, zu entlarven.
Ass.-Prof. Kaarel Krjutškov, PhD, ist ein renommierter Genforscher an der Medizinfakultät der Universität Tartu (Estland), in dessen Labor Celvia mehr als 30 anonyme Honigproben sequenziert wurden. „Nachdem wir vollständige DNA-Profile erstellt haben, klassifizierten wir authentische und nicht-authentische Proben. Diese Entscheidung wurde von sorgfältig trainierten Algorithmen getroffen und von einem Spezialisten überprüft.“
Verdächtige Herkunft von Zuckersirup: „EU- und Nicht-EU-Länder“
Tipps für den Honigkauf
- Auf dem Etikett sollte „Herkunftsland Österreich“ stehen. Die bloße „Abfüllung in Österreich“ gewährleistet nach dieser Untersuchung nicht, dass kein Zuckersirup beigesetzt ist.
- Einkauf ab Hof bei einem heimischen Imkerbetrieb. Die Bestäubungsleistung der Bienen gewährleistet die Sicherheit unserer Nahrungsmittelversorgung.
- Ein scheinbar günstiger Preis unter 8 Euro pro halbem Kilogramm ist verdächtig.
- Achtung: Rot-weiß-rote Fähnchen oder andere Symbole sagen nichts über die tatsächliche Herkunft aus.
Imker:innen fordern strengere Kontrollen
http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20241217_OTS0019/dna-analysen-decken-lebensmittelbetrug-auf